Von Piraten und rechten Socken

Wenn es um Wählerstimmen geht, ist die CDU ja immer sehr einfallsreich. Nicht selten fischt sie hierbei auch am „rechten“ Rand. In Hessen startete sie eine Netzkampagne unter der Adresse www.linke-ecke.de, aufgemacht und angereichert mit einer Graphik, wie man es eher von der NPD erwarten würde. Anscheinend wollen die Rattenfänger der CDU hier gezielt Jugendliche ködern.

Der Piratenpartei in Hessen gefiel dies nicht so ganz, fährt sie doch dort unter Kulturbereicherer Thumay Karbalai Assa den harten linken Kurs. Die CDU-Kampangne sei „ewig gestrig“, so ließ man sich etwas neues einfallen, kopierte die Seite nahezu unter dem Namen rechte-socke.de und ließ fünf schwarze Socken mit CDU-Logo über einem weihnachtlich geschmückten Kamin baumeln mit dem Spruch: “Häng auf deine rechte Socke!” , frei nach dem CDU- Wahlkampfmotto der neunziger Jahre. Vielleicht nicht ganz so ewig gestrig, aber man stelle sich nur einmal vor, die NPD würde ähnlich werben…


Ja, die Piraten. Niemand weiß, wohin der Kurs führt, anscheinend nach unten. Am letzten Sonnabend noch einen „sozialliberalen“ Flügel gegründet, um die Kapitalisten anzulocken, fischen auch sie wieder in “rechten” Gewässern (nachdem kurz zuvor “Nazis” doof waren). In Schleswig-Holstein unterstützt die Piratenparte eine Wahlprüfungsbeschwerde der NPD. Dies sorgte für einen verbalen Streit unter den Systemparteien, wie man ihn aus dem Kindergarten kennt. Steffen Voß, “Social-Media-Beauftragter” der SPD in Schleswig-Holstein und Betreiber des “Landesblogs” zickte in Richtung Piraten “Die Piratenfraktion hat damit klargemacht: Es gibt eine politische Schnittmenge zwischen ihrer Partei und der NPD – das darf nicht passieren. Es war bisher ein Konsens, dass demokratische Parteien keine Schnittmenge mit rechtsextremen Parteien haben”. Völlig den demokratischen Grundwerten entsprechend schreibt er den Piraten eine “totale politische Blödheit” zu. Trotzig reagiert Piraten-Fraktionschef Breyer, es gäbe inhaltliche Schnittmengen zwischen der NPD und allen Parteien. Recht hat dieser Mensch, nur eingestehen will es niemand. Er geht sogar noch ein wenig weiter und zählt einige Schnittmengen auf, dass dem Gutmenschen die Nackenhaare in die Höhe schießen:”Abschaffung der Ökosteuer, Einführung einer Mindestrente, Einführung von Mindestlöhnen, Privatsphäre statt Rundumüberwachung, Kinderpornografie härter zu ahnden.”
Ralf Stegner, Landesvorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein, sieht das ganze ein wenig gelassener “Man macht keine gemeinsame Sache mit Nazis – egal um was es geht.” So ist eben Demokratie.
Weniger Probleme haben die Piraten in Duisburg. Dort wechseln die Mitglieder zur prozionistischen (sogenannten „rechtspopulistischen“) Pro NRW, allen voran der ehemalige Piratenpartei-Sprecher Andreas Winkler. Aber dies ist wieder ein Fall für sich, denn angeblich war er nie in der Piratenpartei, sagen die Piraten.
Früher hätte man solche Leute Kiel geholt, aber heute gehen sie alle selbst über die Planke.
Ahoi Piraten, gute Nacht BRD.



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